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Die Funktionsweisen des Unterbewusstseins:

WODURCH WURDE DAS UNTERBEWUSSTSEIN GEPRÄGT?

Das Unterbewusstsein stellt die Gesamtheit aller Erfahrungen in sämtlichen Inkarnationen dar. Es speichert jedes Geschehnis in Verbindung mit den dabei auftretenden Emotionen, Stimmen, Worten. Gerüchen und Gesten. Du kannst Dir Dein Unterbewusstsein hier als Videokamera vorstellen, die 24 Stunden täglich in Betrieb ist und alles, aber auch wirklich alles, was um Dich herum geschieht ohne Bewertung aufzeichnet. Diese Kamera kann jedoch auch Gerüche und Gefühle aufzeichnen.

Für jedes Geschehnis in Deinem jetzigen, wie in allen vergangen Leben, wurde ein spezielles Videoband aufgezeichnet, beschriftet und in einem Archiv abgelegt. Hierbei wird sehr vieles mit aufgezeichnet, was unser Tagesbewusstsein überhaupt nicht registriert. Daher ist es oft der Fall, dass wir in bestimmten Situationen in irgendeiner Weise reagieren, die uns im Nachhinein so völlig unsinnig erscheint und wir uns fragen, wie konnte ich mich nur so dumm benehmen. Wir werden Dir diesen Vorgang jedoch verdeutlichen .

Deine innere Videothek wird verwaltet von einem ungeheuer fleißigen „Wesen“. Wir wollen dieses Wesen unseren Archivar nennen. Dieser Archivar hat alle Hände voll zu tun und das Dein ganzes Leben lang - Tag und Nacht. Er kennt Deine gesamte Videothek bis zum letzten Band auswendig. Wenn Du Dich in einer Situation befindest, dann läuft der Archivar blitzschnell an sein Regal, findet das passende Band, dass zu diesem Geschehnis passt, und vor Deinem inneren Auge läuft der alte Film nochmals ab. Der Archivar unterscheidet hierbei nicht nach Sinn oder Unsinn. Er erkennt lediglich Parallelen sei es jetzt ein Geräusch, ein Geruch, eine Stimme oder ähnliches und genau dieses Band wird abgespult.

Du fühlst Dich plötzlich unwohl beim Klang einer bestimmten Stimme und weißt nicht warum. Jetzt wird Dir der Mechanismus Deines Unterbewusstseins, dass eigentlich nichts anderes als diese riesige Videothek darstellt, vielleicht bewusst. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass Du Dich mit den Darstellern identifizierst.

Ein Beispiel: Du spieltest als Kind gerne mit anderen Kindern wilde Spiele. Eines Tages stiegst Du auf einen Baum, der Ast brach und Du landetest mit gebrochenem Bein auf dem Boden. Von weitem kam schreiend Deine Mutter angelaufen, nahm Dich vielleicht in die Arme, streichelte Dich und sagte immer nur: ist ja gar nicht schlimm. es wird alles wieder gut. ach Du armes Kind. Heile, Heile Gänschen und was Mütter sonst noch so tun, wenn ein Kind sich verletzt.

Dann kam auch noch Dein Hund angelaufen und schleckte Dir Dein Gesicht ab. Du hattest fürchterliche Schmerzen. Oder sie schimpfte mit Dir und Du fühltest Dich auch noch schuldig.

Jetzt bist Du erwachsen, besitzt einen Garten mit herrlichen Obstbäumen. Doch die süßesten Früchte wachsen nun einmal ziemlich weit oben. Du musst Dich also auf einen Ast begeben um diese Früchte zu ernten. Doch jedes Mal. wenn Du einen Ansatz machst den Baum zu besteigen, dann rennt Dein Archivar los und spult die alte Filmrolle vor Deinem inneren Auge ab. Du bekommst feuchte Hände. Angst und wahrscheinlich Schmerzen in Deinem damals gebrochenen Bein. Oder ein Hund leckt Dir das Gesicht und schon verspürst Du ein unangenehmes Ziehen in Deinem damals gebrochenen Bein.

Dein Tagesbewusstsein registriert dabei lediglich: Mein Bein tut weh, ich kann nicht auf diesen Baum steigen oder Du schickst den Hund fort, weil Du es als unangenehm empfindest von ihm abgeschleckt zu werden, oder Deine Mutter (oder eine andere Frau) schreit laut auf und Dir wird ganz übel, auch wenn sie Dich gar nicht meint usw.

Und so vergeht Jahr um Jahr und die Früchte in der Baumspitze verfaulen, weil Du nicht in der Lage bist, diesen Baum zu besteigen. Du kannst Dir jedoch auch nicht erklären, warum das so ist. Du sagst Dir vielleicht, „Ich habe keine Zeit zum ernten“ oder „Der Baum trägt unten im Pflückbereich so viele Früchte, dass sie völlig ausreichend sind“ usw.

Oder Du hörst eine Frau schreien, so wie damals Deine Mutter schrie. Der selbe Film wird abgespult und Dir wird plötzlich ganz unwohl. Du wirst ärgerlich oder zornig auf eine Frau, mit der Du im Grunde überhaupt nichts zu tun hast. Jede sich ähnlich wiederholende Situation aus dem damaligen Geschehnis, selbst wenn Du es längst vergessen hast, löst irgendeine unverständliche Reaktion in Dir aus, weil immer wieder der alte Film wiederholt wird.

Es gibt sicherlich Situationen. in denen das Vorgehen des Archivars nützlich ist. doch gibt es ebenfalls meistens immer wieder Situationen. in denen wir aus völlig unverständlichen Reaktionen unsere Freude und damit unser Leben zerstören.

Hierzu ein weiteres Beispiel. Ein kleines Mädchen, vielleicht gerade ein Jahr alt, krabbelt auf dem Fußboden herum und spielt völlig selbstvergessen mit sich selbst. Draußen scheint die Sonne. Die Mutter hat die bunten Vorhänge zugezogen, leise Mozartmusik spielt im Hintergrund. Mutter arbeitet in einem anderen Raum. Das Kleine bemerkt auf dem Fußboden eine dicke Spinne. Sie weiß noch nicht, dass Spinnen eklig und pfui sind. Die Tür geht auf, Mutter kommt herein. schreit "Hilfe eine Spinne" pfui schlägt dem Kind vielleicht auf die Hand und trampelt das Tier tot. Die Kleine aus ihrer meditativen Versenkung gerissen. erleidet zuerst einmal einen Schock. Sie weint lange, bis Mutter sie wieder beruhigt hat.

Und jetzt, zwanzig Jahre später lernt sie den Mann Ihres Lebens kennen. Sie ist glücklich mit ihm und sie verbringen einen wunderschönen Abend miteinander

Beide wissen, sie sind füreinander geschaffen. Auf der Heimfahrt. parken Sie in einer abgelegenen Seitenstraße um noch ein wenig zu reden. Der junge Mann schaltet das Radio an, sanfte Mozartmusik erklingt. Durch die Armaturenbeleuchtung wird das Auto in sanftes farbiges Licht getaucht. Plötzlich sieht eine winzig kleine Spinne am Spiegel herabbaumeln: die alte Situation wird abgespult. Das Mädchen erstarrt, reagiert völlig hysterisch und verlässt fluchtartig den Wagen. Warum sie so reagiert ist ihr völlig unverständlich. Die Beziehung, die so viel versprechend begann, droht aufgrund eines lange zurückliegenden Geschehens, an welches sich noch nicht einmal die Mutter des Mädchens mehr erinnern kann, zu zerbrechen.

Was ist geschehen? Die Situation sanfte Musik, rotes Licht war die Gleiche, wie zu der Zeit, als das Mädchen durch Schockeinwirkung erfahren musste, dass diese Umstände einen schrecklichen Ausgang nehmen. Das Unterbewusstsein hat alles gespeichert und setzt nun alles daran, den Menschen, dessen Teilpersönlichkeit es ist, vor ähnlichem Schock zu bewahren.

Das bedeutet, dass die meisten Menschen fremdregiert ihr Leben verbringen. Sie entscheiden nicht mehr aus innerem Wissen heraus, sondern reagieren auf das, was das Unterbewusstsein an alten Erfahrungen In der jeweiligen Situation präsentiert. 

Du hast vielleicht in etlichen Übungen einige Deiner alten Erfahrungen sichtbar werden lassen. Dein Unterbewusstsein hat Dir innerhalb des Prozesses einige Deiner alten Muster gezeigt. Du weißt auch, dass Dein Unterbewusstsein für Dich immer nur das Beste will. Je öfter Du nun hinab steigst in die tieferen Schichten des Unterbewusstsein, desto mehr werden Dir Deine alten Programme bewusst und Du bist endlich in der Lage zu erkennen, in welchen Situationen Du „nur“ aus alter Erfahrung so reagierst und in welchen Du etwas gelernt hast und anders handelst als früher . 

Du erkennst, dass Dein Unterbewusstsein keine dunkle Kammer ist, die alle Macht über Dein Leben inne hat. Denn das, was Du einmal in Dein Bewusstsein geholt hast. kann Dich nie wieder unbewusst reagieren lassen.

Dieses Erkennen ist die Grundvoraussetzung dazu, in Zukunft bewusst und frei Dein Leben zu gestalten. Dir immer und immer wieder bewusst werden zu lassen, dass Du jetzt nur so reagieren möchtest, weil alte Prägungen Dich beeinflussen, ermöglicht Dir, Dich selbst zu beobachten in Deinen Reaktionen. Erkenne Dein Unterbewusstsein als einen Teil Deiner Persönlichkeit an.

Viele Menschen stehen oft ihrem unterbewussten Bereich ahnungs­los, skeptisch. misstrauisch und angstvoll gegenüber. Sie fühlen sich aufgrund ihrer verschiedenartigen Bewusstseinsreaktionen oft geteilt und zerrissen.

Es wird wichtig, die Gesamtheit aller Teilpersönlichkeiten Deiner Selbst anzuerkennen und zu erleben. Dies ermöglichen Dir die Übungen im Prozess ebenso wie eigene oder Gruppenübungen. Auf diese Weise baut sich meist sehr schnell zwischen Dir, Deinem Unterbewusstsein, Deinem Verstand und Deinem Hohen Selbst eine vertrauensvolle Beziehung und ein vertrautes Miteinander auf. Auf der Betrachtungsebene der Einheit von Unterbewusstsein, Tagesbewusstsein. Logik, Ego und Verstand erwächst in Dir die Zuversicht und vor allen Dingen die Kraft. Dein Leben. Deine Ängste und Deine Probleme eigenverantwortlich zu handeln. Wie Du dies erreichen kannst, werden wir nun detaillierter besprechen.

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© Eva-Maria Ammon, Hamburg

letzte Aktualisierung 25.05.10